28. Oktober 2020

Licht und Leidenschaft. Markus Krüssel gründete vor zwei Jahren sein eigenes Ingenieurbüro.

Es ist 21 Uhr und noch scheint Licht durch die Fenster des modernen Büros. Markus Krüssel sitzt am Schreibtisch und arbeitet an einer Lichtberechnung für eine neue Kindertagesstätte. Der Ingenieur erarbeitete in den vergangenen zwei Jahren bereits für mehrere Kindergärten professionelle und umfangreiche Lichtkonzepte.

In Kindertagesstätten sind die Gruppenräume das Herzstück einer jeden Einrichtung und der tägliche Alltag mit den verschiedenen Facetten der Kinderbetreuung findet dort statt. Die Kinder basteln, spielen und Bücher werden vorgelesen. Für jede dieser Aktivitäten wird das passende Licht benötigt. Die Räume sollten gut ausgeleuchtet sein, damit die Kinder sich wohlfühlen sagt Krüssel, der selbst Vater einer vierjährigen Tochter ist. Licht muss man „fühlen“ und es gehört viel Erfahrung zu einem guten Lichtkonzept so erzählt Krüssel weiter. Ziel ist es in den Räumen eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Dies gelingt oftmals durch eine direkte und indirekte Beleuchtung mit warmen Farben und dimmbaren Leuchten.

Markus Krüssel begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Elektroinstallateur im Jahr 1996. Im Herbst 2001 nahm Krüssel ein Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Osnabrück auf und sein Praxis- und Diplomsemester absolvierte er bei einem führenden Entwickler von Automatisierungslösungen. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums arbeitete Krüssel mehr als 10 Jahre in verschiedenen Positionen, unter anderem in einem Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung. Dort war Krüssel verantwortlich für die Elektroplanung, zunächst als Projektleiter und anschließend als Büroleiter.

Im Jahr 2013 folgte der Wechsel zu einem großen Konzern der Lichtindustrie mit einem umfassenden Angebot an professioneller Innen- und Außenbeleuchtung, Lichtsteuerungssystemen und Lichtkomponenten. Krüssel war im technischen Vertrieb angestellt und verantwortete die Lichtplanung für den norddeutschen Raum. Der Aufgabenbereich erstreckte sich über die Beratung von Kunden, Bauherren und Architekten sowie die Berechnung und Erstellung von Beleuchtungskonzepten.

Das Thema Licht begeisterte Krüssel schon immer, nur vermisste er den Part der Elektroplanung in seiner aktuellen beruflichen Situation. Also gründete Krüssel im Jahr 2017 sein eigenes Ingenieurbüro für Elektroplanung und Lichtkonzepte.

Inzwischen beschäftigt Krüssel drei Mitarbeiter und führt ein gesund wachsendes Planungsbüro mit Sitz in Meppen und Lingen. Schwerpunkt ist die individuelle Elektro- und Lichtplanung von verschiedensten Bauvorhaben und Projekten. Das Aufgabenspektrum umfasst dabei die Leistungsphasen LP1 bis LP9 für Privat, Gewerbe und Industrieimmobilien.

Zwei vom Ingenieurbüro Krüssel betreute Bauvorhaben zählen zu den auserkorenen Projekten der Architektenkammer Niedersachsen: Die Freilichtbühne Meppen und die Kita am Kiesbergwald in Lingen. Jedes Jahr werden herausragende und innovative Bauprojekte am Tag der Architektur der Öffentlichkeit vorgestellt. Die verschiedenen Objekte werden auch auf der Seite der niedersächsischen Architektenkammer vorgestellt: https://www.aknds.de/baukultur/tag-der-architektur

Für die Freilichtbühne Meppen übernahm Krüssel die Planung der Sicherheitsbeleuchtung und die Projektierung der gesamten Infrastruktur der elektrotechnischen Anlagen. Der Projektumfang umfasste die Leistungsphasen 1-7, also von der Grundlagenplanung über die Ausführungsplanung bis zur Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe.

Für die umfangreiche Baumaßnahme wurden rund 3,1 Millionen Euro investiert. Die Stadt Meppen und der Landkreis Emsland unterstützten das Großprojekt der Freilichtbühne großzügig, jedoch war die Bühne auf zusätzliche Unterstützung aus der Region angewiesen. Unternehmen und Privatpersonen konnten eine symbolische lebenslange Patenschaft  mit einer einmaligen Spende von 100 € je Quadratmeter Dachfläche übernehmen. Das Ingenieurbüro Krüssel unterstützte dabei die TROCKENSITZER Spendenkampagne der Freilichtbühne mit einer Spendensumme in Höhe von 2000€.

Markus Krüssel ist zufrieden mit der Entwicklung seines Ingenieurbüros und ist weiter auf der Suche nach Fachkräften. Benötigt werden ein Fachplaner/in für die elektrotechnische Gebäudeausrüstung und ein Elektromeister/in zur Unterstützung der technischen Projektleitung.

Gearbeitet wird an modernen Arbeitsplätzen mit aktuellen 3D und CAD-Programmen. Krüssel setzt auf moderne Hard- und Software, um Projekte von überall herstellerneutral und wirtschaftlich zu realisieren. Auch das Thema BIM beschäftigt den Jungunternehmer. Mit Building Information Modeling (BIM) werden komplette Gebäude- und Infrastrukturentwürfe in 3D geplant und dokumentiert. Dieser neue Prozess zur Projektkoordinierung und Zusammenarbeit zwischen allen am Bau Beteiligten soll zwar effizientere Workflows ergeben, stellt die Unternehmen aber durchaus vor neue Herausforderungen.

Bildquellen: Krüssel Ingenieure, Büro BPL in Lingen, Frank Exeler.